Ostervorbereitungen am Ilsenhof
Das Osterfest und die Karwoche sind in Kärnten stark von Traditionen geprägt, auch am Ilsenhof legen wir viel Wert darauf. Ostern ist bei uns ein Fest, an dem die ganze Familie zusammenkommt und ich möchte euch einmal einen kleinen Einblick geben, wie die Vorbereitungen für das Osterwochenende am Ilsenhof aussehen.
Der Palmsonntag ist der offizielle Start in die Karwoche. Wir nehmen jedes Jahr an der Palmweihe in St. Kanzian teil. Für diesen Brauch binden wir selbst unsere „Palmbüschen“. Dafür werden schon früher Palmkätzchen geschnitten und anschließend mit Buchsbaum zusammengebunden. Der Griff wird mit drei Ringen aus Weidenzweigen umwickelt – die ungerade Zahl soll Glück bringen.
In der folgenden Woche wird dann alles für das Wochenende vorbereitet. Reindling backen, Ostereier färben, Schinken kochen und den Osterhaufen „bauen“. Auch hier werden die Aufgaben geteilt und jeder hilft mit.
Die Vorbereitungen für den selbst
geräucherten Osterschinken beginnen schon ungefähr zwei Monate vor Ostern, denn gut Ding will bekanntlich Weile haben. Die Schinken werden eingesurt, gewürzt und danach geselcht. Das wichtigste ist, dass sie kalt geräuchert werden, also die Temperatur nie über 20°C steigt. In der Karwoche sind sie dann fertig und werden nochmal gekocht. Das ist aber nur die Kurzfassung des aufwendigen Prozederes und jeder, der den Osterschinken selbst herstellt, geht dabei ein bisschen anders vor.
Zum Färben verwenden wir die Eier der hauseigenen Hühner und hier gilt das Motto „Je bunter desto besser!“. Als wir Kinder kleiner waren, haben wir immer wahnsinnig viele neue Techniken ausprobiert, um die Ostereier noch schöner zu machen. Das klappte manchmal und manchmal konnte man nicht mehr wirklich erkennen, dass es sich um ein Osterei handelt. Ganz beliebt waren immer die „Kampfeier“, da wurde so mancher Trick (z. B.: extra viel Farbe an die Ober- und Unterseite des Eis oder Sticker draufkleben) angewendet, um beim traditionellen „Eierpecken“ als glorreicher Sieger hervorzugehen. So weit ich mich erinnern kann, waren diese Techniken aber nicht besonders erfolgreich… Deswegen werden die Ostereier jetzt schlicht gefärbt und wir lassen das Glück über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Ganz wichtig für die Osterjause ist natürlich der Reindling! Im Rosental wird dieser Kärntner Köstlichkeit sogar jährlich im August das Pohača Fest gewidmet, Pohača bedeutet auf slowenisch Reindling. Wir selbst essen Reindling eigentlich wirklich nur zu Ostern und da in Kombination mit Schinken und Eierkren – klingt vielleicht gewöhnungsbedürftig, ist aber meiner Meinung nach eine einmalig leckere Kombination! Das Rezept ist sehr einfach und besteht aus nur wenigen Zutaten. Aber wir haben zwei kleine Geheimtipps: In den Germteig kommt bei uns auch immer Sauerrahm dazu, dadurch wird der Reindling besonders saftig. Zur Fülle geben wir neben Zucker, Rosinen und Zimt auch noch etwas Honig, was den Geschmack noch etwas abrundet.
Einem wundervollen Osterfest steht nichts mehr im Wege und wir freuen uns schon sehr darauf!
Wie das Osterwochenende bei uns aussieht, könnt ihr nach dem Wochenende hier auf dem Blog sehen. Bis dahin wünsche ich euch und euren Familien schon einmal frohe Ostern und ein schönes Wochenende!
Daniela (: